Klanglich sehr angenehme CD, auf der es in den schnellen Sätzen zwischen den drei Instrumenten wunderbar glitzert und funkelt.

Manche Kammermusikbesetzung hat sich trotz großer klangreicher Reize nie so richtig durchsetzen können. Dazu gehört auch die Triobesetzung Oboe, Fagott und Klavier. Es handelt sich dabei gewissermaßen um eine Bläserversion des klassischen Klaviertrios (Violine, Violoncello, Klavier). Vorrangig in Frankreich gab es einige Komponisten, die sich dieser Instrumentenkombination gewidmet haben, eine richtige Besetzungstradition hat sich jedoch daraus nicht entwickelt.

Abwechslungsreich

Nichtsdestotrotz hat sich das Ensemble Blumina im Jahre 2008 zusammengefunden, um das Repertoire für genau diese Dreierbesetzung zu ergründen und aufzuführen. Auf der ersten CD des Trios sind drei Kompositionen für Oboe, Fagott und Klavier enthalten. Da ist zunächst das 1926 entstandene Trio von Francis Poulenc, ein frühes Meisterwerk des französischen Komponisten, das zwar neoklassizistische Ansätze zeigt, aber auch vieldeutig von Humor und Ironie durchzogen ist. Neben Haydn-ähnlichen Wendungen sind darin auch Anklänge an Salonmusik und Jazz zu hören. Die beiden anderen Werke der CD stammen aus den 1990er Jahren: Jean Françaix schuf kurz vor seinem Tod ein viersätziges Trio, das von Lebenslust nur so strotzt. Ganz anders dagegen ist der Ausdruck des Trios von André Previn; hier geht es nüchterner zu, außerdem ist die Rolle des Klaviers gegenüber den beiden Blasinstrumenten deutlich gestärkt.

Es glitzert und funkelt

Das Ensemble Blumina vereint drei exzellente Musiker zum Kammermusikspiel: die aus Russland stammende Pianistin Elisaveta Blumina, den Esten Kalev Kuljus – Soloboist beim NDR Sinfonieorchester Hamburg – und den Fagottisten Mathias Baier, der seit 25 Jahren als Solofagottist der Staatskapelle Berlin wirkt. Die drei Musiker sind perfekt aufeinander abgestimmt, was sich gerade in den rhythmisch vertrackten Sätzen des Previn-Trios zeigt. Das ironische Pathos bei Françaix und vor allem bei Poulenc nehmen sie mit dem rechten Maß auf, ohne zu übertreiben oder zu verkitschen. Ruhige Kantilenen der Bläser, etwa im Mittelsatz des Poulenc-Trios, werden klangschön und mit viel Ruhe dargeboten, insgesamt herrscht ein sehr angenehmer klanglicher Ausgleich. Paradestücke sind allerdings die schnellen Françaix- und Poulencsätze, in denen es zwischen den drei Instrumenten wunderbar glitzert und funkelt.

Bernhard Schrammek (RBBkulturradio)

Andre Previn:

Trio for oboe, bassoon and piano

Jean Francaix:

Trio pour hautbois, basson et piano

Francis Poulenc:

Trio pour hautbois, basson et piano

2013, Musikproduktion Dabringhaus & Grimm
MDG 903 1827-6
SACD 2+2+2 Recording

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